Blumenblüten haben seit der Antike einen großen Stellenwert in der Kunst, den Religionen, der Pharmakologie und unseren Küchen. Florae Elemente sind bereits in der Bronzezeit auf diversen Artefakten zu finden. Bei den alten Griechen und Römern kommen Blüten immer wieder als Zutaten von aphrodisierenden Liebetränken vor.
Auch die Köche in der Renaissance beschränkten die Verwendung von Blumen nicht nur als Dekoration in Vasen. Breits aus dem 14. Jahrhundert gibt es Überlieferungen das Omelette mit Veilchen violett und mit Ringel- und Schlüsselblumen gelb gefärbt wurden. Blumen fügen romantische Geschichten zu unserem Essen hinzu. Sie verleihen unseren Tischen eine charmante, gesunde und ungewöhnliche Dimension. Blumen sind erschwingliche Trendsetter, sie können oft unerwartete Weise verwendet werden.
Die essbaren Blüten können leicht im Garten, am Balkonkisterl aber auch am Fensterbrett gezogen werden. Dabei ist immer zu beachten, das essbare Blumen ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut werden sollten. Die Blütenaromen reichen von süß bis scharf und die Vielfalt von Anisagastrache bis Zucchini.
Das folgende einfache Glossar beschreibt ihren Geschmack und Aussehen und gibt einige Verwendungsbeispiele. Jedoch erhebt die Auflistung und Beschreibung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ist jedoch auf jeden Fall als Zusatz zum ersten Artikel über essbare Blüten auf diesem Blog zu sehen.
ESSBAREBLÜTEN von A-Z
Anisysop
Diese leicht flauschige, violette Blume mit einer Anisnote, die leicht an Lakritze erinnert, kann man sehr gut im Obstsalat servieren. So wie die aromatischen Blätter können auch die Blüten für Tees, aber auch für Salate und Soßen verwendet werden. Sie ist auch eine leicht zu kultivierende Topfpflanze.
Basilikum
Dieses wertvolle Küchenkraut produziert winzige weiße Blüten, die bei manchen Sorten auch leicht rosa oder violett sein können. Damit die Pflanzen mehr Blätter hervorbringt sollte man die Blüten abknipsen. Damit verhindert man, dass die Pflanzen Samen ausbildet und so kein Verlust des aromatischen Öles in den Blättern gegeben ist. Die Blüten kann man über Salate oder übers Butterbrot streuen oder in Essig ansetzten.
Borretsch
Die azurblauen Blüten, mit einem sternförmigen schwarzen Zentrum und einem klaren weißen Auge, verleihen wie die Blätter Getränken wie Salaten einen Hauch von Gurkengeschmack. Wunderhübsch sind die Blüten, wenn man sie einzeln in Eiswürfel einfriert. So verleihen sie jedem Sommerdrink eine kreative florale Note.
Dahlien
Diese sind sehr ergiebig. Jedoch muss man sich hier durchkosten, zwischen den einzelnen Sorten gibt es große Geschmacksunterschiede. Die etwas säuerlich schmeckenden Blütenblätter werden ausgezupft, und können z.B. als Salat fast solo verwendet werden.
Duftgeranien
Diese können in Tees, Gebäck, Kuchen und Gelees verwendet werden. Auch wenn sie verglichen mit Ihren Blumenkisterlschwestern eher weniger Blüten hervorbringen. Da sie strenge Winter nicht im Garten überleben, sollte man sie in Töpfen ziehen.
Gänseblümchen
Kleine, ganze Blüten von Gänseblümchen sind frech und lecker in Salaten. Ihre Knospen können wie Kapern eingelegt werden. (…)
Gewürztagetes
Auch diese Pflanze kann als Ersatz für Safran verwendet werden. Die würzigen Blütenblätter können gehackt und in Salaten gestreut werden. Manche Sorten haben Zitronen- oder Mandarinengeschmack.
Kapuzinerkresse
Der pfeffrige Geschmack ist so spannend wie die verschiedensten Farbtöne, welche von Gelb, über Orange bis ins Rötliche gehen. Eingelegte Knospen sind ein klassischer Kapernersatz. Das besonders Geniale an der Pflanze ist, dass man sie als natürliches Antibiotikum für die Stärkung der Abwehrkräfte einsetzten kann.
Kronblume
Dies ist eine der wenigen Pflanzen, welche Ihr blau getrocknet über viele Jahrzehnte hinweg erhalten kann. Neben der klassischen Verwendung als Schmuckdroge in Tees, passt sie wunderbar ins Blütensalz. Da ihr Kelch weniger schmackhaft ist, sollte sie eher gezupft verwendet werden.
Lavendel
Die Blütenköpfe können bei Fleischspeisen mitgekocht werden und machen sich auch hervorragend im Essig. Als Tinktur angesetzt kann Lavendelessenz anstelle von Vanilleextrakt verwendet werden. (Rezept siehe am Artikelende) Da diese Blume einen eher subtileren Geschmack aufweist, passt sie auch gut in Kekse und Cookies.
Löwenzahn
Grundsätzlich sind alle Teile der Blüte essbar. Wenn man jedoch die Bitterstoffe nicht so möchte, ist es ratsam nur die aus den Köpfchen gezupften gelben Blütenblätter zu werden. Neben dem Löwenzahnhonig und im Salat, kann man wunderbar gelbe Blütenbutter damit herstellen.
Malven (vom Eibisch bis zur Stockrose)
Die Blüten der verschiedensten Malenarten sind essbar. Sie sind recht geschmacksneutral, sehen auf dem Teller aber sehr schön aus. Sie können getrocknet und frisch verwendet werden.
Nelke
Grundsätzlich sind alle Nelken essbar. Es sollten jedoch Stiele und grüne Kelchblätter vor Ihrer Verwendung entfernen werden. Die leicht bis stark gefransten Blütenblätter können einen scharfen bis gewürznelkigen Geschmack haben und sind in den verschiedensten Farben zu finden. Neben der Verwendung als Essensdekoration z.B. von Vorspeisen passen sie auch in den Obstsalat, Essig oder in Sirup.
Primel/Schlüsselblume
Die Blüten werden in Nordamerika als Schlafplatz der Feen angesehen. Neben der Dekoration für Salat können die ganzen Blütenknospen, kochen Sie als Gemüse verwendet werden. Oft hat man sie früher auch in Wein angesetzt.
Ringelblume
Die Blütenblätter bringen in jeden Sommersalat ein bisschen Sonnenschein. Wenn man sie mitkocht, können sie einen etwas würzigen Honiggeschmack bekommen. Auf jeden Fall kann man sie gut als Safranersatz verwenden. Wenn man nicht alle Blüten sammelt, kann man von den restlichen Blüten ganz leicht die namensgebenden Samen ernten und hat sogleich Saatgut fürs nächste Jahr.
Rose
Verdientermaßen die Königin der Blumen, ihr Geschmack wir vorallem vom tollen Duft bestimmt. Von den Blättern sollte man immer das kleine weiße abknipsen, da dies ein bisserl bitter ist. Rosenblüten sind eine romantische Ergänzung zu jedem Gericht. Frisch, kandiert, getrocknet oder eingelegt – die Verwendung ist vielfältig. Rosenwasser ) wird zur Aromatisierung von Speisen vor allem in der arabischen, indischen, iranischen und französischen Raum verwendet.
Salbei
Die bunten Blüten der Gartensorten können manchmal etwas scharf sein. Auch die Blüten des Hain- oder Wiesensalbeis können verwendet werden. letzte bestechen vorallem durch ihre Farbintensität von Dunkellila
Schnittlauch
Diese rosigen „Pompons“ sind mit einem zwiebelartigem Aroma versehen und können nicht nur im Garten sondern auch im Blumenkisterl kultiviert werden. Neben der Zugabe für so manche Vorspeise, lässt sich die Schnittlauchblüte ganz toll in Essig ansetzten, welcher wiederum mit Honig gepaart als Salatdressing fungieren kann.
Senfblüte
Sie sind gelb und scharf, wie der Name schon sagt und können vielfältigst in der Gourmetküche verwendet werden, z.B. noch als Knospen gebraten zum Fisch.
Sonnenblume
Unreife Blumenbehälter können gedämpft und wie Artischockenböden verwendet werden. Die gelben Blütenblätter können als eher geschmacksneutrale Essensdekoration verwendet werden.
Taglilien
Egal ob gelbe oder orange in vielen Kulturen werden die Blüten traditionell in der Küche verwenden. Nicht nur zum Verzieren. Die Knospen können eingelegt werden aber auch so wie die Blüten in Fett abgebraten als Gemüse serviert werden. Bei uns lassen sie die Taglilien ganz leicht im Garten ziehen. Sie werden auch jährlich mehr, daher ist esam besten sich ein paar von anderen Gärtnern schenken zu lassen.
Violen (vom Veilchen bis zum Stiefmütterchen)
Sie verzieren Salate und Dessert und zaubern so ein Lächeln in fast jedes Gesicht. Sie lassen sich aber auch perfekt verzuckern und können so für mehrere Monate haltbar gemacht werden.
Zucchini und Kürbis
Junge Blüten aller Gemüsesorten dieser großen Familie sind köstlich gekocht, gefüllt, gebacken, gegrillt oder mit Teig ummantelt.
Lavendel-Extrakt
Zutaten:·
- Wodka·
- Getrocknete Lavendelblüten·
- ein sauberes Glas
Das Glas sollte sauber und vollständig trocken ist. Füllen Sie das Glas halbvoll mit getrocknetem Lavendel. Gießen Sie mit Wodka auf. Ca. 80 % des Gases sollten voll sein. Nun die Tinktur ein einem kühlen, dunklen Ort für mehrere Wochen lagen. Anfangs täglich schütteln. Wenn der Wodka den Geschmack der Blüten angenommen hat abseihen und in passende Glasflaschen füllen. Verwendung in Kekse, Zuckerguss, Kuchen,… Tipp zu diese Tinktur passt hervorragend Zitronensaft.
Rose Zucker Variante 2 (Variante 1 siehe im Artikel 1 zu essbaren Blüten)
Zutaten:
- Zucker·
- frische Rosenblätter·
- sauberes Glas
Rosenblätter von den etwaigen weißen Blattansätzen befreien und mit Kristallzucker mixen, dass der Zucker eine pastenartige Konsistenz erhält. Der Zucker kann gleich so verwendet werden. Man kann ich jedoch auch trocken und nochmals fein malen und dann erst verwenden.
Quelle
Gruß an die Besseresser